Warmluft-Öfen…
Über Warmluft kann innerhalb kürzester Zeit viel Wärme dem Aufstellraum zugeführt werden. Dieses Konzept wird eingesetzt, wenn eine hohe mittlere Heizleistung benötigt wird (> 4 kW), wie in Altbauten oder in großen Räumen.
Bei Warmluftöfen strömt die Raumluft am Heizeinsatz und der metallischen Nachheizfläche entlang, erwärmt sich sehr schnell und wird über Warmluftgitter oder Warmluftschächte dem Wohnraum zugeführt. Dementsprechend hoch sind die Leistungsspitzen während des Abbrandes, da Speichermasse nur im Ofenmantel des Kachelofens verbaut ist. Diese Ausführung der Kachelofenanlage führt dazu, dass die Ofenanlage relativ rasch auskühlt.
Speicher-Öfen…
Die angenehmste Form der Wärmeabgabe erfolgt über die Abstrahlung des Kachelofens. Das Konzept der Strahlungswärme wird vor allem dann eingesetzt, wenn eine geringe, lang anhaltende und gleichmäßige Heizleistung benötigt wird – also im Niedrigenergiehaus.
Im Speicherofen wird die Wärme in der 300-500 kg schweren keramischen Nachheizfläche gespeichert und über die Ofenoberfläche langsam abgegeben. Dadurch werden hohe Leistungsspitzen und zu hohe Raumtemperaturschwankungen vermieden.
Je nach verwendeter Speichermasse benötigt der Kachelofen eine längere Aufheizzeit. Dafür erfolgt dann die Wärmeabgabe über einen längeren Zeitraum, zwischen 3 und 12 Stunden.
Der handwerklich erstellte Massespeicher stellt die ursprünglichste Form dar. Aus Schamotteplatten werden durch individuellen Zuschnitt rechtwinklige Heizgaskanäle gefertigt, die das keramische Zugsystem bilden. Dadurch wird den Heizgasen die Wärme entzogen, gespeichert und über die Kachelofenoberfläche wieder abgegeben.
Keramische Modul-Speicher-Systeme werden in den letzten Jahren immer häufiger eingesetzt. Die Vorteile der vorgefertigten Speicherelemente liegen auf der Hand: Passgenaue Formstücke ermöglichen eine schnelle Bauweise, ihre glattwandige Ausführung und der gleichbleibend runde Querschnitt hat geringste Strömungswiderstände. Die deutlich höhere Rohdichte als herkömmliche Schamottezüge vereinigt eine einmalige Wärmeaufnahme und -leitfähigkeit auf kleinster Grundfläche.
Kachelofen-Heizung…
Eine ganz andere Form der Wärmespeicherung bietet sich an, wenn der Heizeinsatz mit einem Kessel kombiniert wird. Entweder als aufgesetzter Wasserwärmetauscher oder als Kesselmantel oder beides integriert in einem Kesselkörper. Bei allen Kessel-Varianten wird ein Großteil der nutzbaren Wärmemengen über die Tauscherflächen dem Pufferspeicher in Form von Heizwasser zugeführt. Auf diese zwischengespeicherten Erträge kann das Zentralheizungssystem wiederum zurückgreifen. Damit kann der komplette Heizbedarf eines Niedrigenergiehauses vom Kachelofen aus gedeckt werden.